Im gleichstimmigen Sange verehrt dich, Maria, hier das Volk und huldigt dir frommen Herzens:
Du ehrwürdige Tochter des adligen Abraham, von Davids Königsstamme entsprossen.
Freue dich, edle Mutter und Jungfrau, da du im Vertrauen auf Gabriels Erzengel-Weissagung verschlossen den Sohn geboren hast, in dessen hochhehrem Blute die Allheit des grundverderbten Geschlechtes gereinigt wird, so wie Gott es Abraham verhieß.
Dich stellt Aarons dürre Gerte dar, die blütenverschönte, dich, Maria, die du ohne Mannessamen im Sohne erblühst. Du bist die ständig verschlossene Pforte, von der Ezechiels Stimme zeugt, Maria: allein Gott, glaubt man, kann dich durchschreiten.
Und trotzdem: dieweil du uns das Beispiel einer Mutter der Tugenden einzuprägen begehrtest, hast du dich der Heilung, die für befleckte Mütter Gesetz war, unterzogen.
In den Tempel brachtest du zur Reinigung auch ihn mit, der dir die Ehre der Unberührtheit, da er, Gott, als Mensch geboren ward, noch erhöhte: unversehrt gebarst du.
Freue dich, da der Erforscher von Herz und Nieren dich einzig für wert bekannte, ihm selber Wohnung zu sein, heilige Maria! Juble, da er, ein Kind, dich damals anlachte, der es allen verleiht, froh zu sein und seinem Winke zu stehn!
Wohl denn: da wir die Feste des unsertwegen geschaffenen Christkindleins und seiner frommen Mutter Maria feiern – wenn wir Säumigen des Gottes so große Erniedrigung nicht erreichen können, nehmen wir seine Mutter zum Vorbild!
Preis dem Vater der Herrlichkeit: indem er seinen Sohn den Heiden wie seinem Volke offenbarte, gesellt er uns Israel zu.
Preis seinem Sohne: indem er uns durch sein Blut mit dem Vater versöhnte, hat er uns den Himmelsbürgern zugesellt.
Preis sei auch dem heiligen Geiste in Ewigkeit.
