Lorenz, des großen Königs
Martyr, mächtiger Degen:
Du hast den Gerichtsstuhl des Kaisers,
Die blutigen Hände der Henker
Verachtet und folgtest
dem all-ersehnlichen,
starkhändigen Helden,
Der einzig imstand war
das Reich des grausamen
Tyrannen zu stürzen,
Weil seine hehre Liebe
Blutes verschwenderisch
seine Mannen macht:
Dürfen sie Ihn nur schauen –
Leben und Gegenwart
geben sie dahin.
Ruten des Herrschers verhöhnest
und Drohung des Richters verlachst du.
Schergen verschwenden die Klauen
der Folter und Brenner den Glutrost.
Schmerzt es den gottlosen Stadtvogt,
daß ihn ein gebratner
Fisch besiegt hat,
Speise Christi:
Freut es den göttlichen Tischgast,
daß ihn, der mit Christus
auferstehn darf,
Honig sättigt.
O Lorenz,
unbesiegtester von
des ewigen Königes Streitern:
Vor Ihm bitte
für die Kleineren du
seiner Knechte stets um Begnadung,
Martyr, mächtiger Degen!
