Er, geboren vor der Zeit,
Gottes Sohn,
unsichtbar und raumlos, grenzenlos –
Durch den der Bau ensteht
des Himmels, der Erde
und des Meers und was in ihnen lebt,
Durch den Tage und Stunden sinken
und dann wiederum zum Anfang gehn,
Den im Ätherpalast die Engel
stets besingen wie aus Einem Mund –
Er hat nun hinfälligen Erdenleib,
Frei vom Makel
des Erbvergehens, aus dem Blut
der Jungfrau Maria angetan,
um des Erzvaters Verfehlung
zu sühnen und der Eva lose Art.
Davon weiß der heutige kurze Tag,
Der vorleuchtend,
an Dauer schon zunehmend ist,
weil die wahre Sonne, neugezeugt,
das uralte Weltendunkel
mit ihrem Strahlenpfeil vertrieben hat.
Nicht mangelt der Nacht
neu schimmernder Stern:
er schreckte die kundigen
Augen der Weisen.
Nicht fehlte der Hut
der Hirten das Licht:
sie streifte die Klarheit der
himmlischen Helden.
Freu dich, Gottes Zeugerin:
dich umringen an Hebammenstelle
Engel, die die Herrlichkeit
Gottes besingen.
Christus, Vaters Einziger,
der du Menschenform um unsertwillen
angetan, belebe sie,
die vor dir knieen,
Und deren Schicksale selbst zu teilen
dich gut dünkte, Jesus,
sei gut und empfang auch
deren Gebete,
Daß gütig du sie erheben wollest
zu teilen, du Höchster,
dein göttliches Schicksal,
Kind du des Höchsten!