Des heiligen Geistes
Gnade sei mit uns,
Die unsre Herzen als ihr Tempelhaus
sich erwählen wird,
Wenn ihnen alle Geistgebrechen erst
ausgetrieben sind.
O Geist des Segens,
der die Menschen leuchten macht:
In unsrer Seele
läutre die grause Finsternis.
Du Hehrer, der die immer rege
sinnenden Gedanken liebt:
Gelinde gieße deinen Balsam
tief in unsre Sinnen ein.
Du Verklärer, Sühner
aller Schändlichkeiten, hoher Geist,
Sühne und verkläre
unsres innern Menschen Augenlicht,
Daß zu sehen
den höchsten Vater
wir ermächtigt sind,
Den zu schauen
nur reinen Herzens
Augen mächtig sind.
Profeten hast du begeistert,
daß den Heldenruhm Christi
vorausbesang ihr Heroldslied:
Apostel hast du gefestigt,
daß die Siegfahne Christi
ihr Arm in alle Länder trug.
Als durch sein Wort einst
den ganzen Weltenbau
Gott erschaffen
von Himmel, Erde und Meer,
Da über die Wasser
hast deinen Odem du,
sie beglutend,
ausgebreitet, hoher Geist.
Du, in den Seelen
Leben zu zeugen,
befruchtest die Wasser:
Du mit dem Geisthauch
spendest den Menschen
das geistige Wesen.
Die durch Sprachen und Sitten
getrennten Völker –
du hast sie vereinigt, Herr,
Götzendiener dem Dienste
Gottes gewinnend,
bester aller Lehrer du.
Und nun uns, die auf zu dir rufen,
erhöre, geneige uns,
heiliger Himmelsgeist,
Ohne den alle Bitten leer sind,
unwürdig, vor den Ohren
Gottes dazusein.
Der du Heilge
aller Erdenzeiten
Durch umfangenden
Einstrom deines Odems
tief belehrt hast, hehrer Geist,
Und nun selber heut
an die Jünger Christi
Die unfaßliche
und den Zeiten allen
unerhörte Spende gabst –
Hast diesem Tag die Glorie
verliehen.