Warum weinst du,
Jungfrau, Mutter,
Rahel, du schöne,
Deren Mienen
Jacob stets lieb hat?
Wie wenn der ältlichen Schwester
Schlimme Augen ihn freuten!
Trockne, Mutter,
die strömenden Augen!
Darf ein Gram denn
die Wangen dir furchen?
‘Weh, weh, weh,
warum scheltet ihr, es flössen
mir Tränen vergebens,
Da ich beraubt bin
meines Sohns, der meiner Armut
der einzige Hort war:
Er, der Feinden nie
einen Streif
preisgab der kargen Flur,
die mein Herr
mir gewonnen hat:
Er, der für die Schar
törichter
Brüder, die ich zum Leid
auferzog,
Stütze sein gesollt!’
Soll man denn den beweinen,
Der thront in den himmlischen Reichen?
Ihn, der den armen Brüdern
mit seinen Fürbitten
bei Gott selber zu Hilfe kommt?
